Riemer Tierheim in Finanznot - Truderin-Riemer MdL Rinderspacher sieht Freistaat in der Pflicht

18. Januar 2013

Mit einem dramatischen Hilferuf hatten sich die Verantwortlichen des Riemer Tierheims zu Jahresbeginn an die Öffentlichkeit gewandt. Das Tierheim sei in Finanznot, die Zukunft sei ungewiss. Gegenwärtig finden Verhandlungen mit Bürgermeisterin Christine Strobl statt.

Mit einer parlamentarischen Initiative im Bayerischen Landtag unterstützt der Trudering-Riemer Abgeordnete Markus Rinderspacher (SPD) das Anliegen der Tierschützer nun auch auf Landesebene. Der 43-jährige hatte sich am vergangenen Freitag vor Ort beim Riemer Tierheim-Chef Kurt Perlinger informiert.

Der Chef der Landtags-SPD sieht auch den Freistaat in der Pflicht und fordert die Staatsregierung auf, eine staatliche Tierheim-Förderung alsbald zu prüfen. Diese hatte es bis zum Jahr 1995 gegeben. Dann wurde sie von der bayerischen Staatsregierung komplett gestrichen.

Rinderspacher sagt, Bayern solle sich ein Beispiel am Freistaat Sachsen nehmen. Dort wurde aktuell die staatliche Tierheim-Förderung um 160.000 Euro auf 560.000 Euro pro Jahr erhöht. Das Geld steht dort wie in vielen anderen Bundesländern für Investitionen von Tierplätzen, für Pflege- und Futtermittel und für Tierarztkosten zur Verfügung.

In Bayern existieren aktuell 87 Tierheime, die zum Deutschen Tierschutzbund gehören. Darüber hinaus gibt es 15 Tieraufzuchtstationen und 37 Tierauffangstationen. Rinderspacher berichtet, die Tierschutzvereine leiden als Träger unter einer sinkenden Spendenbereitschaft und einem Anstieg der aufzunehmenden Tiere. Hinzu kommt eine Vielzahl von exotischen Tieren: "Es reicht oft ein einfacher Mausklick im Internet, um Tiere als Geschenkartikel quasi frei Haus zu bestellen", so Rinderspacher. Auch würden Hunde und Katzen aus dem Süden mitgebracht. Alleine 50.000 Tiere pro Jahr werden in den bayerischen Tierheimen aufgenommen und versorgt.

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